Vorwort 

Um die bereits in mehreren Flussabschnitten der Salza bedrohte heimische Äsche zu schonen wird an den von uns bewirtschafteten Salza-Revieren Gusswerk, Walstern und Hubertussee, als auch an den Zuflüssen der erwähnten Reviere die Äsche von Seiten der Fischerei ganzjährig geschont. Dies geschieht in vollem Einvernehmen mit der ÖBF AG FB Steiermark als Gewässerbesitzer. Mit der im folgenden beschriebenen Maßnahme wird unter Einbeziehung der zuständigen Behörden, der Bezirkshauptmannschaft und des Landes Steiermark, des Bezirksnaturschutzbeauftragen und des Bezirksumweltbeauftragten und der Gemeinde versucht, das Überleben der heimischen Äsche zu sichern.

Das Projekt wurde an der Salza Gusswerk realisiert, da die Salza in diesem Abschnitt zu den ökologisch wertvollsten und schönsten Flüssen Österreichs zählt und die Salza Äsche zudem einen international hohen Bekanntheitsgrad aufweist. Nachzulesen im "Buch der Flüsse", herausgegeben vom Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Bundesminister für Umwelt, Jugend und Familie und dem WWF Österreich.

Bezeichnung der Maßnahme 

Punktuelle Überspannung der Salza im Bereich von Fluß- km 18,9 bis 26,5 , für den zeitlichen Schutz des örtlichen Fischbestandes von Gußwerk nach Greith.

Veranlassung und Zweck des Projektes 

Die Salza ist auf Grund der besonderen natürlichen Begebenheiten zu den europaweit hochwertigsten Fischrevieren zu zählen und stellt somit für die Umgebung einen hohen ökologischen, als auch touristischen - wirtschaftlichen Stellenwert dar. Um diesem Anspruch auch in der Zukunft gerecht zu werden, wurde die Fischereibewirtschaftung auf eine ökologische Zielsetzung ausgerichtet. So soll der heimische Fischbestand sich möglichst selbst reproduzieren und in ausgeglichener Harmonie zur Entnahme nur mehr hochwertiger Nachbesatz aus heimischen, möglichst autochtonen Beständen erfolgen.

Eine wesentliche Voraussetzung einer solchen naturnahen Bewirtschaftung ist es, daß neben den ökonomischen Ansichten und Bedingungen auch alle in der Natur relevanten Verhältnisse im Gleichgewicht zueinander stehen. In den letzten Jahren mußte der Druck auf den Fischbestand durch fischverzehrende Großvögel zunehmend festgestellt werden. War es zuerst nur der Graureiher, der eine starke Population aufweist und einen erheblichen Anteil für seinen Lebensbedarf aus dem Gewässer entnimmt, kommt es in zunehmendem Maße in den Wintermonaten Dezember bis März zu noch nie beobachteten Kolonieeinflügen des Kormoranes. Da bislang bekannte Methoden weder zeitgerecht waren, noch den gewünschten Erfolg zeigten, soll die gegenständliche Maßnahme einen Versuch darstellen, mit humanen Eingriffen zur ausgewogenen Erhaltung der gesamten Fauna am Gewässer beizutragen.

Beschreibung des Projektes

in örtlich bestimmten, hierfür besonders geeigneten Gewässerabschnitten wurden Überspannungen mit sichtbaren geeigneten Überspannungsmaterial angebracht. Die Überspannungen wurden in einer Höhe von 1,5 bis 3 m zum Niedrigwasserspiegel von Ufer zu Ufer und mit einem Abstand von 5,0 bis 15,0 m von Ufer zu Ufer vorgenommen. Die zik-zackartige Überspannung soll ein Einfliegen der Großvögel in die schützwürdigen Bereiche behindern bzw. erschweren. Es handelt sich dabei vorwiegend um Ruhe- und Laichgebiete von größerer Schutzwürdigkeit.Durch Unterbrechungen wurde gewährleistet, daß einerseits eingeflogene Wasservögel Ausflugsmöglichkeiten im ausreichenden Maß vorfinden und anderseits die bestehenden Nahrungs- und Aufenthaltsbedürfnisse dieser am Wasser fixierten Tiere nicht zur Gänze unterbunden wird.

Zielsetzung der Maßnahme

Durch die Maßnahme soll in humaner Weise versucht werden den immer enger werdenden Lebensraum in möglichst natürlicher Weise und kleinsten Eingriff für alle betroffenen Lebewesen, konfliktfrei aufzuteilen. Gleichzeitig soll mit der Maßnahme das revierübergreifende Salza- bezogene Programm zum Schutze der heimischen Äsche unterstützt und abgesichert werden, um auch nachkommenden Generationen den wunderschönen Anblick einer Äschenschule zu erhalten.

Die ggstl. Maßnahmen werden vom 1.12. bis 31.3. durchgeführt. Die Schnüre werden von uns im März gewissenhaft entfernt und entsorgt.Der angegebene Probezeitraum soll es ermöglichen Erfahrungen zu sammeln und begründete Daten zu liefern um vielleicht in der Zukunft Interessenskonflikte auf ihren gebührenden Stellenwert zu minimieren.

Erfahrungen und Beobachtungen

Wie bereits von mehreren Seiten beobachtet und bestätigt scheint sich die Überspannung nach einer kurzen Eingewöhnungsphase nicht nachteilig auf ansässige, heimische Vögel auszuwirken. Ob Wasseramsel, Wildente, Reiher oder der scheue Eisvogel, alle erwähnten Vögel halten sich unter und oberhalb der gespannten Schnüre auf. Der Durchflug oder Überflug erfolgt sichtlich ohne Probleme. Die Schnüre stellen für Landung und Start keine sichtbare, erkennbare Behinderung dar. Bei der örtlichen Begehung betreffend wasserrechtlichem Bewilligungsverfahren konnten alle Beteiligten persönlich Wildenten beobachten, welche sich ohne Scheu unter den gespannten Schnüren aufhielten. Beim Pulkanflug von Kormorangruppen ist bis jetzt zu beobachten, das die Kormorangruppe die Schnüre wahrnimmt und sich im schützenswerten überspannten Ruhe- und Laichgebiet nicht niederläßt.


Bei der Begehung zum wasserrechtlichen Bewilligungsverfahren waren folgende Institutionen anwesend:

Wasserbautechn. ASV
Bezirksnaturschutzbeauftrager
Bezirksumweltbeauftragter
Amt der Stmk. Landesreg., FA5, als schifffahrtstechn. ASV- Bezirksförster
Bürgermeister Gemeinde Gusswerk
Wasserbauamt, Bezirksbauleitung Bruck/Mur
Landesregierung, FA3a als Verwalter des öffentl. Wassergutes
ÖBF AG, Forstbetrieb Steiermark
Fa. Pijawetz

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